Baukis (04/2014)
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von Dreischütz | |||
Publisher: | keine |
Der Spieler wird in eine surreal-mythologische Reise gerissen, die an Ovids Erzählung von der ewigen Liebe zwischen Philemon und Baukis anlehnt und worin die Bejahung und Verneinung des Willens zum Leben in klassisch-poetischer Sprache gleichsam besungen wird.
Das Spiel erreichte auf dem IF Grand Prix 2014 den dritten Platz.
Plattform: | T.A.G. |
Downloadlinks: | ✦ ↗ Online spielen ↗ T.A.G.-Paket (ZIP) ↗ T.A.G.-Paket (TGZ) ↗ T.A.G. ↗ Alle Grand Prix 2014-Spiele |
Spoiler: | ↗ Komplettlösung (PDF) |
Weblinks: | ↗ Autorenerläuterungen vom 19.05.2015 ↗ Review von Hannes Schüller vom 09.05.2014 ↗ Review von Frank Sindermann vom 02.05.2014 ↗ IFDB |
» Genres » Surreal
» Genres » Romanze
» Technik » Literarische Experimente
» Themen » Mythologie » Griechische Mythologie
» Deutschsprachige Wettbewerbe und Projekte » Grand Prix » IF Grand Prix 2014
Review von Mikawa 02.05.2014 ausblenden
Dieser Beitrag enthält Spoiler, die den Spielspaß verderben. Wer das Spiel noch nicht gespielt hat, sollte nicht weiterlesen.
Eins vorweg: Baukis polarisiert wie kein zweites Spiel. Ich war Betatester in einer relativ späten Phase des Spiels. Es erschlägt den Spieler im wahrsten Sinne des Wortes, die Texte prasseln wie Schläge auf den Spieler ein. Wer Lyrik mag, kommt voll auf seine Kosten. "Baukis" nimmt eine Sonderstellung ein, die ich so bei einem IF-Spiel noch nicht gesehen habe. Es scheint auch, dass das Spiel die Grenzen des T.A.G. Systems sprengt, denn der Windows Interpreter geht manchmal in die Knie und man muss speichern und neu starten, um das Spiel wieder "flüssig" zu bekommen.
Der Spielmechanismus ist gelungen, denn er verlangt vom Spieler vor allem eines: Erkundung. Ein Prinzip, das ich immer als sehr positiv empfinde, der Spieler muss sich die verfügbaren Gegenstände erst "erspielen", indem er im Meer der wogenden Worte langsam herausfiltert, was denn an einem Ort überhaupt referenzierbar ist, oder eben wichtige Gegenstände erst auf den zweiten Blick erkennt.
Die Geschichte erschließt sich mir auch nach mehrmaligem Durchspielen nicht ganz. Vielleicht ist es mein Fehler. Der Spieler irrt wie im Fieberwahn durch eine wirre Gedankenwelt aus Erinnerung, Schmerz und Sehnsucht.
Trotz aller Wortgewalt vermag Baukis als Parser-IF nicht restlos zu überzeugen. Die sehr langen Texte bremsen den Spielfluss ernorm und man muss sich regelrecht zwingen, alles bis in kleinste Detail zu durchforsten, sonst passiert es allzuleicht, einen wichtigen Gegenstand oder einen Ausgang zu übersehen. Die letzte Szene ist sehr mühsam, da ich keinen blassen Schimmer habe, was ich tun muss. Trotzdem: "Baukis" ist ein interessantes Experiment, mit dem der Autor einen gekonnten Umgang mit dem Autorensystem beweist.
Zuletzt geändert am 01.05.2014 22:15 Uhr.