Body Bargain (09/2012)
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von Amanda Lange | |||
Publisher: | keine |
Die Spielerin erwacht in einer Klinikumgebung und erkennt langsam, was sie mit sich geschehen ließ. Ein unter die Haut gehender Beitrag für die IF-Comp 2012.
Das Spiel erreichte auf der IF-Comp 2012 zusammen mit A Killer Headache den 8. von 28 Plätzen.
Plattform: | Z-Code |
Downloadlinks: | ✦ ↗ Release 3 / Serial 121021 / Comp-Update #2 online spielen ✦ ↗ Release 1 / Serial 120929 online spielen ↗ Z-Code |
Spoiler: | ↗ Walkthrough |
Weblinks: | ↗ Review von Hannes Schüller vom 19.10.2012 ↗ Kurzreview im Small Underground Empire vom 12.10.2012 ↗ IFDB ↗ IF-Wiki |
» Genres » Science Fiction
» Schauplätze » Klinik
» Spieler-Charaktere » Weibliche Hauptdarstellerin
» Internationale Wettbewerbe & Projekte » Interactive Fiction Competition » 18. IF-Comp 2012
Review von proc 18.10.2012 ausblenden
Dieser Beitrag enthält Spoiler, die den Spielspaß verderben. Wer das Spiel noch nicht gespielt hat, sollte nicht weiterlesen.
Noch ein Spiel, in dem die Spielerin erwacht und sich an nichts erinnert. Sie erwacht nackt auf einer Liege im Aufwachraum einer Klinik und stellt fest, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Nach einigen Erkundungen des Raums stellt sie fest, dass sie nur als OP-Schwester angekleidet den Raum verlassen kann. Nun steht ihr eine Klinikwelt aus einem Dutzend Räumen zur Verfügung, die sie erst einmal nicht verlassen kann. Das klingt nach einem Fluchtspiel.
Hier beginnen die Spoiler!
Allerdings ist das Spiel dann doch ganz anders geartet: Sie erkennt nach einigen Erkundungen schon im Aufwachraum, spätestens aber im Maschinenraum oder OP-Saal 1, dass sie in einen Cyborg verwandelt wurde. Im OP-Saal trifft sie auch Doctor Overclock, selbst ein Cyborg, der weitere Anweisungen für die Umwandlung eines Mannes auf dem OP-Tisch gibt. Ich befolge bis zum Ende des kurzen Spiels alle seine Anweisungen, schneide und säge also z.B. am Patienten herum, entsorge abgetrennte Gliedmaßen in der Biotonne, hole und lese eine Patientenakte, wasche meine Hände nach dem ersten Eingriff, helfe noch bei der Umwandlung eines zweiten Patienten und vergehe mich im Finale an meiner Schwester Savannah, die auch in einen Cyborg verwandelt wird. Das war's, meine neue Karriere hat begonnen.
Allerdings stellt sich bei weiteren Durchspielen heraus, dass es recht viele Möglichkeiten gibt. So kann ich den Doctor attackieren und auch killen und mit seiner Schlüsselkarte fliehen, ich kann meine Schwester befreien, andere Patientenakten durchlesen, Patienten quälen, Monitore benutzen, ja sogar mit eine Knochensäge vandalistisch einsetzen und vermutlich noch vieles mehr, am Ende steht jedoch immer entweder die Flucht, die Verschrottung im Lagerraum oder eine neue Karriere. Das Spiel liest sich als Charakterstudie eines Cyborgs.
Und als solches ist es ganz gut gemacht, würden einem nicht die vielen Fahler den Spaß verderben. Viel zu viele in den Beschreibungstexten aufgeführten Objekte sind nicht ausgeführt, manche Situationen verhalten sich widersprüchlich (so kann ich einen Räume wegen der geschlossenen Tür nicht betreten, gehe ich aber in deren Richtung, schwuppt die Tür automatisch auf), in den ersten Durchspielen hatte ich Schwierigkeiten, das richtige Verb zu finden und um in offenen Containern verborgene Dinge (etwa meine OP-Schwesternkleidung auf dem Tisch oder das Skalpell in der Toolbox) zu nehmen, müssen immer erst die übergeordneten Container untersucht werden, sonst sind diese aus den früheren Durchgängen bekannten Dinge schlichtweg nicht vorhanden. Die Technische Konstruktion dieser Verhüllung führt sogar in eine Sackgasse: Wird ganz am Anfang WEAR SCRUBS und dann X DESK eingegeben, da ja schon bekannt ist, die Kleidung tragen zu müssen, führt das in eine Sackgasse. Die Kleidung ist dann überhaupt nicht mehr vorhanden bzw. der Beschreibungstext des desk ändert sich dann in die kryptische Phrase »A set of blue folded scrubs is sitting on the desk«, die Kleidung lässt sich aber nicht mehr anziehen. Man ist dadurch im Aufwachraum gefangen.
Fazit: Recht witzige Cyborg-Charakterstudie, die auf mehrfaches Durchspielen angelegt ist und leider von einigen technischen Mängeln abgewertet wird.
Zuletzt geändert am 18.10.2012 17:54 Uhr.