en Building the Right Stuff (10/2014)

Multiple Choice-Textadventure mit Grafik ★★★★☆☆☆☆☆☆   [?]
von Laura Mitchell
Publisher:keine

Der Spieler ist in seinem Raumschiff »Endeavour« auf Erkundungsreise und legt gewissermaßen sein Leben in die Hände des intelligenten Bordcomputers GENE. Naja, ein Prototyp mit all seinen Macken.

34. von 42 Plätzen auf der 20. IF-Comp 2014.

Review von proc 08.01.2015

Inhalt/Feelies:Walkthrough
Plattform:Windows
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» Genres » Science Fiction » Fremde Welten
» Spieler-Charaktere » Raumschiff-Kapitän & Pilot
» Schauplätze » Raumschiff
» Technik » One-Room
» Technik » Sound
» Internationale Wettbewerbe & Projekte » Interactive Fiction Competition » 20. IF-Comp 2014

Review von proc 08.01.2015     ausblenden

Dieser Beitrag enthält Spoiler, die den Spielspaß verderben. Wer das Spiel noch nicht gespielt hat, sollte nicht weiterlesen.

Ein Dutzend mal gespielt, ein Dutzend mal hängengeblieben. Ich weiß nicht, ob dieses Spiel überhaupt endet, habe aber einige lustige Eindrücke erhalten. Der Spieler wird von der Raumfahrtbehörde »OC« auf Erkundungsreise geschickt, die voraussichtlich 197 Tage dauert. Dafür steht ihm der Prototyp eines D-Klasse-Raumschiffs mit Eigenschaften einer A-Klasse zur Verfügung, das mit der neuen »General Emergent Navigating Engine« GENE als intelligenter Bordcomputer ausgestattet ist – freilich ebenfalls ein Prototyp. Nach etwas Herumgespiele mit den Eigenheiten der Benutzerführung dieses mit einschläfernd spacigem Sound unterlegten Windows-Spiels bekommt man ein Gefühl für die sich immer wiederholenden Vorgänge: Sich in Stasis-Schlaf versetzen um den nächsten Zielpunkt anzusteuern, eine Sonde losschicken, GENEs lustige Analyse lesen und mit neuem Ziel wieder von vorn beginnen.

Nun gibt es aber auch die Möglichkeit, GENE abseits zu benutzen und z.B. »Trivia« zu erfahren oder mit dem Basecamp zu kommunizieren. Da schleichen sich nach und nach Fehler vom (emulierten) Windows-Bluescreen bis zur bildschirmfüllenden »I love you«-Meldung des in den Spieler verliebten Computers oder Meldungen über Attacken fremder Lebensformen ein. Der Spieler agiert die ganze Zeit über seinen Bordcomputer und sieht eine Realität nur über ihn gefiltert, insofern erinnert das Spielprinzip etwas an The Entropy Cage. Das ist keine neue und auch keine schlechte Spielidee, die in dieser Ausführung aber technisch-bedienerisch schnell langweilig wird und nur durch einige Jokes etwas Hoffnung auf Kurzweile erzeugt.

Wenn da nicht diese Fehler wären: bei jedem der vielen Spielversuche bin ich an einem Punkt angelangt, in dem die Links zurück fehlten. Eine Sackgasse, aus der es kein Zurück gibt außer eben abzubrechen und von vorn zu beginnen. Das nervt auf Dauer. Und wenn es denn mal funktioniert, wirkt die Bedienung mehr umständlich als hilfreich: man klickt sich sich in Untermenüs hinein, von denen aus man über BACK nicht eine Ebene zurückkommt wie zu erwarten, sondern wieder ganz von vorn beginnen muss. Da die Ansteuerung von Untermenülinks die Haupttätigkeit beim Spielen darstellt, wird die geschätzte Zahl der notwendigen Spielerklicks durch eine undurchdachte Benutzerführung schätzungsweise verdreifacht. Auch das nervt schon wegen der immer gleichen Spielabläufe mit jeder Planetenerkundung.

Ein nett gemeintes, aber technisch unausgereiftes Spiel mit etwas Satirepotenzial, das nicht ansatzweise an The Entropy Cage heranreichen kann, für mich aber in puncto Humor und Interaktionsmöglichkeiten die Computerspiel-Parodie HHH.exe deutlich übertraf.

Hinweis: Gespielt wurde die erste Comp-Version am 27.10.2014, diesen Review habe ich schlicht vergessen und reiche ihn nach Festplattenausmistung der Spiele des vergangenen Jahres jetzt nach.

Zuletzt geändert am 08.01.2015 13:22 Uhr.

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