en Final Exam (10/2015)

Textadventure ★★★★★★☆☆☆☆   [?]
von Jack Whitham
Publisher:keine

Eine albtraumartige virtuell-reale Dystopie, die im Universitätsmilieu mit einer Examensaufgabe verbunden wird. Beitrag zur IF-Comp 2015, der den 9. von 53 Plätzen belegte.

Review von proc 24.11.2015

Inhalt/Feelies:Walkthrough
Plattform:Z-Code
Downloadlinks:
Spoiler:
Weblinks:

» Genres » Science Fiction » Endzeit
» Spieler-Charaktere » Jugendliche, Schüler & Studenten
» Themen » Virtuelle Realität
» Internationale Wettbewerbe & Projekte » Interactive Fiction Competition » 21. IF-Comp 2015

Review von proc 24.11.2015     ausblenden

Dieser Beitrag enthält Spoiler, die den Spielspaß verderben. Wer das Spiel noch nicht gespielt hat, sollte nicht weiterlesen.

»Das« allzu explizit geschlechtslose Spielerchen, wie ich es mal nennen will (»You are a completely nondescript person«) träumt von seinem Dasein als weltbeherrschender Administrator, obwohl es sich die Qualifikation durch die titulierte finale Prüfung noch erwerben muss. Kaum aufgewacht, hängt es schon mitten in diesem Albtraum, hat ein administratives Zentrum mit Bildern, Gedenktafeln und allerhand allerneuesten und allerältesten Maschinen (wie ein Faxgerät mit Thermopapier) zu erkunden und folgt auf Konsolen ausgegebenen Anweisungen von offensichtlich noch höherer administrativer Ebene aus, was nach der surrealen Räumung des Gebäudekomplexes durch einen Virenangriff zu tun ist um diese administrative Welt zu retten, an dessen funktionierender Tätigkeit zwei Milliarden Menschenleben hängen. Die Anweisungen sind dabei bis in die Vorformulierung von Aktionsbefehlen hinein derart explizit, dass dieses Spiel überhaupt keinen Spaß mehr macht und Erkundungen und Versuche abseits der Vorgaben führen generell ins Leere. Ein möglicherweise interessantes Spiel für Einsteiger, die herumerkunden und nach peniblen Anleitungen herumstöpseln, -schrauben, -poken und -dialen möchten, nach einer Stunde war mir das aber zu langweilig. Dem Spannungsbogen fehlt die Sehne und die sarkastisch sein wollenden Erzählfragmente wie der böse, böse Diktator, der Chemiewaffen gegen seine Bevölkerung einsetzt oder der Virenangriff auf diese prominente Weltschaltzentrale, die ein nicht examiniertes »Es« zu retten hat, wirken gebetsmühlenartig als Verdauungsreste zwischen US-historischen Befindlichkeiten und Inhalten antiker B-Movies. Man riecht das ganze Spiel schon von Anfang an als Prüfungsaufgabe, ich kenne aber den Rest des ansonsten technisch ordentlich gemachten Spiels nicht und breche daher mit einem »no rating« ab, das könnte hintenraus durchaus noch ein Knaller werden wie das Comp-Rating suggerieren will.

Die Anmerkung kann ich mir aus Beobachtungen der letzten Jahre aber nicht verkneifen, dass Spiele in der IF-Comp offenbar in der Durchschnittswertung umso höher rutschen, je weniger Gehirnaktivität sie erfordern und je mehr inhaltliche Plattitüden darin enthalten sind.

Zuletzt geändert am 24.11.2015 19:48 Uhr.

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