de Jäger der heiligen Steine (07/2021)

Textadventure ☆☆☆☆☆☆☆☆☆☆
von Heiko Spies
Publisher:keine

Im Garten landet eine seltsame blaue Telefonzelle, deren Pilot von der drohenden Zerstörung der Galaxis berichtet. Eine Reise durch Raum und Zeit mit Anklängen an  Doctor Who beginnt und ist vom Autor auch als Hommage an die Sci-Fi-Popkultur der späten 1970er Jahre gemeint.

Review von proc 28.11.2021

Plattform:Glulx
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Spoiler:
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» Adaption & Inspiration » Fernsehserie » Doctor Who
» Genres » Abenteuer » Schatzsuche
» Genres » Science Fiction » Erde in Gefahr
» Themen » Zeitreise

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Der folgende Beitrag ist spoilerfrei.

Im Garten deines kleinen Mietshauses landet eine blaue Telefonzelle, die sich als Entprechung der Raum-Zeit-Maschine  TARDIS des Doctor Who entpuppt. Du wirst von einem Hologramm gebrieft, dass ein teuflisch böses Alienwesen „Endevan“ diesen Teil der Galaxis zu zerstören versucht, wofür es nur noch einen magischen „Elleanstein“ benötigt. Kein Problem, magst du denken, es gibt ja noch Milliarden von weiteren Galaxien, aber aus der Nummer kommst du dann doch nicht mehr raus. Du bist zur Rettung des Alpha-Quadranten verdammt, indem du sämtliche in der Galaxis verstreuten Elleansteine zu deren Vernichtung einsammelst.

So beginnt auf der Suche nach diesen Steinen eine phantastische Reise durch Zeit und Raum. Deren Findung hat nur einen Haken: So einfach sind die Zauberklunker nicht zu erreichen, sonst hätte Endevan sie längst und nebst Galaxie würde das Spiel nicht mehr existieren. Die pfiffigen und mitunter witzigen Schwierigkeiten sind oft über mehrere Wege lösbar, wo es hakt, können VisiClues weiterhelfen. Auf der  „Cruelty scale“ von Andrew Plotkin wäre das Spiel daher „merciful“, zumal du auch nicht erschossen, aufgefressen, ins All geblasen oder auf andere Weise nihiliert werden kannst. Und wenn einmal letale Umstände die Szenerie bedrohen, greift dir das Spiel unter die Arme.

Das Spiel ist gut poliert, ein Exitlister zeigt Ausgänge an und lässt sich in den Einstellungen abschalten, zumal die Beschreibungen mögliche Richtungen eindeutig darstellen. Einsteigern wird ein liebevoll gemachtes PDF-Handbuch mit wichtigen Kommandos und Beispiel-Transkript mitgeliefert und auftretende Nebenfiguren können meistens befragt werden.

Die Verortung als „klassisches Puzzle-Abenteuer“ in der Spielebeschreibung des Autors stimmt aus genannten Gründen nicht ganz, wenn man dabei an Zork oder Crowthers Adventure denkt. Diese Klassiker enthalten Tod und Verderben, auswegslose Situationen, Sackgassen, ungünstige Mehrfach-Enden, Labyrinthe, Knobelaufgaben von der Leichtigkeit eines „devil“-Sudoku, sich drehende Himmelsrichtungen oder asynchrone Raumverbindungen, die gezeichnete Maps zum kubistischen Kunstwerk machen, allerhand „Zorkisches“ eben. Von daher ist es mehr ein modernes Spiel aus der Inform7-Ära, als die Parserspiele noch erzählerischer und gnädiger Spielern gegenüber wurden als seit Inform 6 ohnehin zunehmend – eben „merciful“. Und es zieht fast alle Register eines modernen Parserspiels, weshalb ich es auch Einsteigern uneingeschränkt empfehlen möchte. Beide Daumen hoch, es hat großen Spaß gemacht!

Etwas detailliertere Betrachtungen mit Spoilern werden separat gepostet sobald ich dazu komme.

Verwendete Version: 3/210812.

Zuletzt geändert am 29.11.2021 18:16 Uhr.

Jäger der heiligen Steine
Abweichendes Cover auf IFDB
Jäger der heiligen Steine
Glulx