en Lunar Base 1 (09/2012)

Im Jahr 2080 machen sich Captain Stan Rogers und der deutsche Wissenschaftler Dr. John Klose auf den Weg zur Mondbasis 1. Doch John beginnt sich merkwürdig zu verhalten...

Das Spiel erreichte auf der IF-Comp 2012 den 14. von 28 Plätzen.

Review von proc 10.10.2012

Plattform:Z-Code
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» Genres » Science Fiction » Außerirdische Besucher
» Spieler-Charaktere » Astronaut
» Schauplätze » Ferner Planet » Mond
» Internationale Wettbewerbe & Projekte » Interactive Fiction Competition » 18. IF-Comp 2012

Review von proc 10.10.2012     ausblenden

Dieser Beitrag enthält Spoiler, die den Spielspaß verderben. Wer das Spiel noch nicht gespielt hat, sollte nicht weiterlesen.

Im Jahre 2080 soll ich als Captain Stan Rogers mit dem deutschen Wissenschaftler Dr. John Klose die Mondbasis 1 für eine längere Zeit beziehen. Das Spiel beginnt in der Raumkapsel, die weitgehend automatisch landet und setzt sich mit dem Ausstieg und kleineren Erkundungen fort. Wir begeben uns in das neue Quartier und ich erhalte Anweisungen für die erste Forschungsaufgabe. Dabei fällt mir wie zuvor schon ein heller Schein auf, den ich als Partikelstrahlungseffekt abtue.

Hier beginnen die Spoiler.

Am nächsten Tag haben sich die Dinge verändert, John verhält sich merkwürdig und ich weiß mir nicht zu helfen. Nach einigen Erkundungen und einer Reparatur kann ich Kontakt zur Bodenstation aufnehmen, die uns zurückbeordert. Dazu sind einige technische Vorkehrungen nötig, doch John erscheint im Delirium und greift mich sogar an. Dieses Problem und ein weiteres Reparaturproblem gelöst, steigen wir in die Raumkapsel und verschwinden Richtung Erde. Auf der Erde gratuliert mir John Wayne, zumindest sieht General Bradley so aus, und erklärt mir die Vorkommnisse: Der böse deutsche Wissenschaftler hatte während meines Schlafs die Mondbasis sabotiert. Ende.

Moon Base 1 ist ein sehr simples Spiel, das etwas Mondlandestimmung aufkommen lässt. Man agiert in vier an einer Perlenkette hängenden Räumen, die einzelnen Lösungsschritte der vier Kapitel werden linear abgearbeitet und weder die technisch gehaltene Sprache noch die Vorkommnisse lassen Dramatik aufkommen. Außer den atmosphärischen Eindrücken in der Raumkapsel, auf der Mondoberfläche und in der Station (die Luftdruckkammer zum Ein- und Ausstieg ist der vierte Raum), einigen Erkundungsmöglichkeiten und Smalltalk mit John durch ein Menüsystem gibt die Geschichte nicht viel her. Gestört haben mich auch die vielen Standardmeldungen, manchmal erscheint ein You can't see any such thing bei der Untersuchung von Gegenständen aus Beschreibungstexten, You can't go that way wenn ich an die Wand renne oder You find nothing of interest beim Blick aus dem Fenster. Die Rätsel waren »nett«, handwerklich ganz gut gemacht, aber bisweilen motivationslos. Da bedroht mich John und muss ruhiggestellt werden, um dann im nächsten Moment wieder normal zu sein; da fehlt Energie für den Start und ich brauche bloß John losschicken, der nach ein paar Zügen wieder erscheint und seine Sabotage rückgängig gemacht hat. Der Autor wollte den Einfluss einer fremden Lebensform rüberbringen, was ihm aber gründlich misslang - nur ein erzählter Traum deutet dies an und Johns Absichten bleibt auch unter diesem Aspekt im Dunkel des Alls verborgen.

Fazit: Ein hinreichend poliertes Spiel mit einigen technischen und vor allem erzählerischen Mängeln, das ausschließlich von der Monderkundungsstimmung lebt und sich in einer Stunde spielen lässt.

Zuletzt geändert am 10.10.2012 15:39 Uhr.

Lunar Base 1
Cover-Artwork
Lunar Base 1
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