en Ninja's Fate (09/2010)

Textadventure ★★★★☆☆☆☆☆☆   [?]
von Hannes Schüller
Publisher:keine

Der Spieler durchforstet als Ninja ein Museum auf der Suche nach einer gestohlenen Figur. Es ist Nachruf und Hommage an den Commodore 64-Enthusiast Paul Allen Panks, der im Juli 2009 im Alter von 32 Jahren unerwartet verstarb, und spielt daher mit surrealen Panks-Welten, ohne an Memorials, Schildern und sogar einer Spielografie zu sparen. Ein kurzweiliger Beitrag zur 16. IF-Comp 2010 (Platz 21/26) mit sechs verschiedenen Ausgängen.

Review von proc 08.10.2010

Plattform:Z-Code
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» Genres » Fantasy » Ninja & Kung Fu
» Genres » Humor » Parodie
» Spieler-Charaktere » Superheld
» Schauplätze » Museum
» Themen » Memorial IF
» Internationale Wettbewerbe & Projekte » Interactive Fiction Competition » 16. IF-Comp 2010

Review von proc 08.10.2010     ausblenden

Dieser Beitrag enthält Spoiler, die den Spielspaß verderben. Wer das Spiel noch nicht gespielt hat, sollte nicht weiterlesen.

Hannes Schüllers »Memorial«-Spiel führt sich als Hommage an Paul Allen Panks ein, der im Juli 2009 kurz vor seinem 33. Geburtstag unerwartet verstarb und mindestens 44 Spiele meist in QBasic für den Commodore 64 hinterließ. Sie waren in der Szene nicht besonders beliebt, aber trotz negativer Kritiken und IF-Comp-Wertungen auf den letzten Plätzen hebt Schüller seinen weltfremden Enthusiasmus, die surrealen Welten und seinen Charakter hervor, der sich immer treu blieb.

Nun beginnen die Spoiler.

Die Geschichte ist simpel: Der Spieler, freilich Ninja, steht vor dem Diebesnest, in dem eine gestohlene Figur seines Heimatdorfes stehen muss. Wer nicht viel Zeit mit Ninja-Spielen verbringt, muss erst einmal das Eingangs-Inventar u.a. bestehend aus »Shinobi Shozoku«, »Kunai« und »Katana« googeln – man lernt nie aus. Surrealer Weise handelt es sich beim Schauplatz um ein Museum mit allerhand verschlossenen Türen und Gestalten, gegen die man kämpfen kann, aber – offenbar ganz in Panks Tradition – nicht muss. Ein Reigen von Punkten – mal 42, mal 203; auch mal 10.000, die dann im nächsten Move wieder abgezogen werden – treiben den Ehrgeiz auf Umwege und Kämpfe an.

Schon eingangs offenbaren sich zwei Wege in das Museum, je nachdem ob man Kletterkünste ausprobieren möchte oder den Hintereingang benutzt. Man kann Wächter killen, Hommagen enthüllen wie ein Schild mit der Inschrift »P.A.P. 1976-2009 – Your enthusiasm will live on forever!« oder Wände anmalen; an einer Stelle auch einen Computer einschalten und eine Panks-Spielografie durchbrowsen, weitere Spiele hängen nebenan an einer Galeriewand. Man kann auch durch ein Tor gehen, das mit »WIKIPEDIA« überschrieben ist, einen Fettfleck von der Wand kratzen und damit einen Schalter freilegen. Irgendwann findet man die Figur in einer undurchdringbaren Glasvitrinen, die sich über verschiedene Rätselwege öffnen lässt. Der witzige kurze Streifzug durch die Computergeschichte (ein PDP-I kommt auch vor), durch Panks surreale Ninja-Welt und durch Rätsel-Persiflagen der IF-Geschichte ist kurzweilig und führt zu sechs mögliche Enden, so dass sich dieses Museum auch mehrmals durchforsten lässt.

Ninja's Fate ist ein kurzes und kurzweiliges Spiel, ordentlich aber nicht tief implementiert, eine Hommage an einen IF-Mitstreiter, der in der Szene nie angekommen ist und punktuell ein persiflierender Streifzug durch die Geschichte der IF, passenderweise erzählt in einem Museum. Kurzum, es ist sympathisch.

Zuletzt geändert am 15.10.2010 12:01 Uhr.

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