en Resonance (09/2009)

Textadventure mit Grafik ★★★★★★★☆☆☆   [?]
von Matt Scarpino
Publisher:keine

Düstere Detektivgeschichte mit einem bösen Wissenschaftler. Platz 7 auf der IFComp 2009.

Review von Hannes 29.01.2014

Plattform:Glulx
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» Genres » Krimi » detektivisch
» Internationale Wettbewerbe & Projekte » Interactive Fiction Competition » 15. IF-Comp 2009

Review von Hannes 29.01.2014     ausblenden

Manchmal wünscht man sich wirklich, wirklich eine überarbeitete Version eines Spiels. Resonance ist ein solcher Fall, denn die Grundanlage ist an sich sehr vielversprechend. Insbesondere die Retro-Science-Fiction-Mad-Scientist-Verschwörungs-Noir-Story, die mit wunderbar ironischem Unterton präsentiert wird, weiß zu gefallen und motivieren.

Doch trotzdem tritt bald eine gewisse Ernüchterung ein. Zwar ist das, was man vorfindet, gut implementiert. Nur ist es eben nicht fertig implementiert. Drin sind die (mit einigen alternativen ausgestatteten) Lösungswege. Ansonsten aber leider wenig bis gar nichts. Nach der furiosen Eingangsszene verschlägt es einen in eine leider recht leblose Stadt, in der es einige Geschäfte und Läden gibt, in denen einfach nichts passiert. Links und rechts gucken? Bringt nichts. Wer's nicht glauben will, dem sei viel Spaß gewünscht mit den Parserantworten der Inform-Standardbibliothek – selbst bei naheliegendsten Aktionen.

Nun könnte man noch viel erzählen… erwähnenswert ist sicher noch, dass einen statt klassischen Adventurerätseln größtenteils kleine Denksportaufgaben, die einem andere Charaktere (in Gatekeeperfunktion) stellen, erwarten. Nicht übermäßig organisch (wie viele logische Vorwände kann es für sowas geben?), aber teilweise gut ausgedacht.

Wie soll man das nun insgesamt bewerten? Es gibt immer die Herangehensweise, primär technische Fehler und implementierungstechnische Lücken heranzuziehen. Doch auch wenn dies ja nun in vorstehendem Text den meisten Raum einnimmt, ist dies eigentlich nicht das, was wirklich wichtig ist. Denn das Potential ist da, und zwar nicht zu knapp! Wenn man sich in dem etwas engen Korridor bewegt, wird man unterhalten, insbesondere, wenn man einen Sinn für die feine Ironie äußerlich völlig überzogener Geschichtchen hat. Oder anders gesagt: Resonance ist sympatisch – was viel mehr wert ist, als man vielleicht erstmal glaubt.

Zuletzt geändert am 29.01.2014 21:42 Uhr.

Resonance
Cover-Artwork