en Ship of Whimsy (09/2011)

Textadventure ★★★☆☆☆☆☆☆☆   [?]
von U. N. Owen
Publisher:keine

Das launische Märchenschiff soll auslaufen, wofür noch einiges zu tun ist. Der Spieler ist offenbar der einzige weniger inkompetente Bewohner dieser nautischen Fantasiewelt, der die Dinge richten kann. Das Spiel erreichte auf der IF-Comp 2011 den 32. von 38 Plätzen.

Review von proc 17.10.2011

Plattform:Z-Code
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» Genres » Fantasy » märchenhaft
» Schauplätze » Schiff
» Technik » Quelltext verfügbar » Inform 7 » I7 englisch
» Internationale Wettbewerbe & Projekte » Interactive Fiction Competition » 17. IF-Comp 2011

Review von proc 17.10.2011     ausblenden

Dieser Beitrag enthält Spoiler, die den Spielspaß verderben. Wer das Spiel noch nicht gespielt hat, sollte nicht weiterlesen.

In dieser im Hafen verankerten Schiffswelt von Trollen, Feen und Aliens ist noch einiges zu richten, bevor das Spielziel erreicht werden kann, ein Punkt am Horizont zu werden.

Hier beginnen die Spoiler...

Diese vom Autor als Märchen klassifizierte unterdurchschnittlich implementierte Fantasy-Blitzgeschichte enthält ein interessantes Feature: Es spielt auf einem Schiff mit all seinen nautischen Vokabeln, durch das im Schiffsbereich nur über Richtungen wie „Backbord“ und „Steuerbord“ navigiert werden kann. Ich habe einige Zeit gebraucht, mich an dieses neue Koordinatensystem zu gewöhnen: Nord/Süd wird mit fore/aft, West/Ost mit port/starboard ausgedrückt und kann jeweils mit dem Anfangsbuchstaben abgekürzt werden. Freilich ist dieses Schiff dreidimensional angelegt, ohne den Masten hochzuklettern oder ins Unterdeck zu spechten würde es nicht halb so viel Spaß machen. Ich muss schon sagen: Obwohl mich die sinnfreie Story und flache Implementierung geärgert hat, ließ die Kletterei im Schiff doch eine gewisse Stimmung aufkommen, die durch die gewöhnungsbedürftige Navigation und die zwangsweise Beschäftigung mit einigen Begriffen aus der Schiffswelt noch verstärkt wurde. Es hat richtig Spaß gemacht, doch mal runter aufs Dock zu spechten und sich dann wieder mit den üblichen Himmelsrichtungen bewegen zu müssen. Bis auf einen kleinen Bug (up/down werden außerhalb des Schiffes als „nautical direction“ abgewiesen) hat diese Navigation gut funktioniert.

Da ist dann aber noch die wirre Story. Ein paar seltsame Kreaturen wie ein Alien, ein Troll oder eine Feenkönigin tauchen auf und geben mehr oder weniger nützliche Hinweise auf den wirren Plot. Ich muss letztlich nur zwei Objekte in meinen Besitz bringen und den passenden NPCs in die Hand drücken, schon kann ich nach Lösung des finalen Ablegerätsels am Horizont verschwinden. Wären da nicht noch ein ansatzweise intelligentes Rätsel um eine Verzweigung, die je nach Schaltzustand eines Hebels in die eine oder andere Richtung führt, könnte man dieses Spiel komplett vergessen. Allerdings konnte ich den Hebel mitnehmen und überall in der Spielwelt herumschalten. Die auftretenden Figuren lassen die Erwartungen an die Story ja schon abflachen, aber etwas Konzept im Hintergrund darf man bei einem IF-Comp-Spiel schon erwarten. So sind wir auf einem Segelschiff, ein aufzufindendes Objekt muss man sich aber wie einen Kernbrennstab vorstellen, der dem Antrieb des Schiffes dient. Und dann drehe ich mich im Kreis, wenn alle bis auf das letzte Rätsel gelöst sind, weil der Autor einfach nur vorgesehen hat, dass ich zuvor nochmals in den Raum mit der Fee spechte. Völlig sinnlos, das hat mir den letzten Nerv geraubt. Die Leinen außerhalb des Schiffes loszumachen, das Schiff schon verschwinden zu sehen und dennoch einsteigen zu können war dann eher belustigend.

Alles in allem: Ein nautisch ansatzweise stimmungsvolles, als Märchen bezeichnetes Fantasy-Wirrwarr, das zu kurz und zu flach implementiert geriet.

Zuletzt geändert am 17.10.2011 17:31 Uhr.

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