en Stone Harbor (10/2016)

Multiple Choice-Textadventure ★★★★★★★☆☆☆   [?]
von Liza Daly
Publisher:keine

Frank Petrios Dienste werden benötigt, denn er behauptet ein Hellseher zu sein ohne selbst daran zu glauben. Es sind diese kleinen Lügen über die Liebe, das Geld und das Leben nach dem Tod für die Touristen, wovon er lebt. Doch dieser Auftrag, einen Selbstmord zu untersuchen, wird sein Leben und seine Auffassung von der Kraft des menschlichen Geistes grundlegend ändern.

Vierter Platz auf der IF-Comp 2016.

Review von proc 08.10.2016

Plattformen:Redux, Online
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» Genres » Krimi » detektivisch
» Regionen » Amerika » Nordamerika » USA
» Spieler-Charaktere » Detektiv
» Internationale Wettbewerbe & Projekte » Interactive Fiction Competition » 22. IF-Comp 2016

Review von proc 08.10.2016     ausblenden

Dieser Beitrag enthält Spoiler, die den Spielspaß verderben. Wer das Spiel noch nicht gespielt hat, sollte nicht weiterlesen.

Frank Petrios Dienste werden benötigt, denn er behauptet ein Hellseher zu sein. Das nur zur Unterhaltung, denn er glaubt selbst nicht daran. Hauptsache die Kunden tun es. Bis eine Ermittlerin in einem Selbstmordfall um Hilfe bittet, denn Petrio stellt während der detektivischen Recherchen tatsächlich hellseherische Begabungen bei sich fest. Damit beginnt ein Krimi in acht Kapiteln plus Prolog und Epilog, der auf die Ausmaße einer Erzählung mit etwa 30 Druckseiten kommt, wie sich durch Copy/Paste feststellen lässt: Der Text bleibt bei jedem Klick stehen, was ich gerade bei erzähllastigen Klickspielen sehr angenehm finde. Auch technisch handelt es sich mehr eine Erzählung als um IF, da es keine relevante Interaktion geschweige denn eine Verzweigung gibt. Links werden am Ende einer Passage zum Weiterblättern benutzt, allenfalls existieren noch optional erläuternde Links in der Passage, die sich beim Klick in ausführlichere Sätze umwandeln. Das wäre mal eine Möglichkeit gewesen, JS-freies Nur-HTML zu liefern, das faktisch auf jedem Gerät lesbar ist.

So ist es ein Spiel auf HTML5-Basis geworden, das nur in modernen Browsern und nicht etwa auf dem Kindle läuft wo es hingehört. Mir war es nach einer Stunde des Lesens und Blätterns zu viel Text und zu wenig Interaktivität, das ist dann einfach Geschmacksache. Die Prosa ist gut geschrieben, die Charaktere und insbesondere der Hauptcharakter sind gut entwickelt, nur an Spannung fehlt es bis zur Mitte des zweiten Kapitels. Mehr kenne ich nicht. Technisch fatal finde ich die Entscheidung, auch in der Offline-Version Google Analytics einzubauen, was das Spiel zu einer Datenschleuder macht. Ich finde das frech. Ein Spiel für Schmökerfans und Fans von Google-Trackern.

Tipp 1: Den Analytic-Code vor dem Spielen rauslöschen.
Tipp 2: Der Text kann dumpf durchgeklickt, in eine Office-Anwendung kopiert und z.B. mit  Calibre passend konvertiert werden. So ist die Erzählung auch auf dem Kindle, Kobo oder Tolino lesbar.

Zuletzt geändert am 08.10.2016 12:12 Uhr.

Stone Harbor
Cover-Artwork