en Tethered (10/2018)

Textadventure ★★★★★★★☆☆☆   [?]
von Linus Åkesson
Publisher:keine

Es schneit, der Bergsteiger am Felsen ist in Not, seine Frau hängt an seinem Seil. Ob diese Bindung hält? Beitrag auf der 24. IF-Comp 2018, der den 23. von 77 Plätzen erzielte.

Das Spiel wurde in der neuen regelbasierten Programmiersprache Dialog des Autors entwickelt, wofür er einen eigenen Z-Compiler umsetzte.

Review von proc 14.10.2018

Inhalt/Feelies:Walkthrough
Plattformen:Z-Code, Online
Downloadlinks:
Weblinks:

» Genres » Real Life
» Spieler-Charaktere » Verschollene & Gestrandete
» Schauplätze » Höhle & Mine
» Schauplätze » Zu Hause
» Technik » Multiple Perspektiven
» Internationale Wettbewerbe & Projekte » Interactive Fiction Competition » 24. IF-Comp 2018

Review von proc 14.10.2018     ausblenden

Dieser Beitrag enthält Spoiler, die den Spielspaß verderben. Wer das Spiel noch nicht gespielt hat, sollte nicht weiterlesen.

Ein interessantes Z-Code-Spiel, das mit dem neuen Autorensystem Dialog – eine regelbasierte Hochsprache mit eigenem Compiler – frischen Wind in die Inform-Szene bringt, nachdem diese sich vom traditionellen Z-Code zugunsten von Glulx zunehmend abwendet, um üppigere Spiele im Megabytebereich zu produzieren. Dabei ist üppig selten besser, denn begrenzte Ressourcen zwingen stärker zum Konzept als die schier unbegrenzte Freiheit eines Inform7-Autorensystem mit Glulx-Compiler.

Dieses Spiel demonstriert das mit überragender Gelassenheit: Es ist sehr gut poliert, enthält großartige Rätsel über Raum und Zeit hinweg, schaltet in multiple Perspektiven und lässt Erzählebenen zwischen Realität und dem Wahnsinn des Nachdenkens über ein Unglück und einem sich dadurch nur langsam herausschälenden Trauma allmählich ineinander übergehen, was dann regelrecht erspielt wird und dadurch doppelt wirkt. Das alles in weniger als 180 Kilobytes, wenn man die Größe der enthaltenen Blurb-Metadaten mit Cover-Binary abzieht.

Es spielt sich durchdacht, obwohl über lange Strecken gar nicht bekannt ist, was als nächstes zu tun ist. Eine Aufforderung zur Erkundung und zum Ausprobieren quasi, was dann irgendwann in einen Erfolg und in den nächsten Schritt mündet und die ganze Tragödie sich langsam entwickeln lässt. Zwei Stunden dürften dafür nicht ausreichen, obwohl das Spiel nachbetrachtend vergleichsweise kurz ist. Das liegt an der Anlage des Spiel, das einen eingangs weitgehend im Dunkeln tappen lässt und allmählich, dann beschleunigt, die Dinge zusammenfügt. Großes Lob an den jungen Debütanten, der ansonsten neue Casual Games für C64-Emulatoren umsetzt!

Zuletzt geändert am 14.10.2018 12:52 Uhr.

Tethered
Cover-Artwork
Tethered
Z-Code