Tex Bonaventure and the Temple of the Water of Life (09/2013)
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von Jim Warrenfeltz | |||
Publisher: | keine |
Der Protagonist Tex Bonaventure ist in diesem humorvollen Schatzjäger-Abenteuer auf der Suche nach dem fabelhaften »Cukovcatv Em Oheskatv Vhesaketv«, wie die Einheimischen der Everglade-Sumpflandschaft in Südflorida diesen Jungbrunnen-Tempel nennen. Doch der Weg zum kostbaren Schatz ist mit einigen Hindernisse versehen. Der unter dem Pseudonym »Truthcraze« veröffentlichte Old School-Beitrag belegte auf der IF-Comp 2013 den fünften von 35 Plätzen.
Inhalt/Feelies: | Walkthrough |
Plattform: | Glulx |
Downloadlinks: | ✦ ↗ Release 1 / Serial 130928 online spielen ↗ Glulx |
Spoiler: | ↗ Walkthrough |
Weblinks: | ↗ Diskussion zwischen Hannes Schüller und Herrn M. vom 12.11.2013 ↗ Review von Hannes Schüller vom 21.10.2013 ↗ IFDB ↗ IF-Wiki |
» Genres » Abenteuer » Schatzsuche
» Genres » Humor » Parodie
» Spieler-Charaktere » Abenteurer & Schatzjäger
» Internationale Wettbewerbe & Projekte » Interactive Fiction Competition » 19. IF-Comp 2013
Review von proc 07.10.2013 ausblenden
Dieser Beitrag enthält Spoiler, die den Spielspaß verderben. Wer das Spiel noch nicht gespielt hat, sollte nicht weiterlesen.
In den tiefen Sümpfen der Everglades in Südflorida, wo sich Alligatoren und Waschbären gute Nacht sagen, ist der professionelle Schatzjäger und halbprofessionelle Falschspieler Tex Bonaventure am Ziel seines nächsten Abenteuers angekommen, dem Tempel des Jungbrunnens. Nun sind noch die letzten Hindernisse auf dem Weg zu diesem kostbaren Nass zu überwinden.
Das Spiel ist ein handwerklich grundsolide gemachtes Old School-Abenteuer mit vielen parodischen Querverweisen auf Literatur, Film und IF-Geschichte. Ihre Kenntnis ist für das Spiel nicht relevant, mit der schmissigen Sprache irgendwo zwischen Douglas Adams und Terry Pratchett setzt es einen Fuß ins Humor-Genre, ohne als Indiana Jones-Verschnitt seine Glaubwürdigkeit zu verlieren. Ganz im Gegenteil, die Arbeit mit Klischees wie Falltüren, herabgleitenden Stacheldecken oder Maschinen mit vielen Buttons und Dials gewinnt durch die kreative und humorvolle Abwandlung eine Eigenständigkeit abseits des »hab ich schon hundertmal durch«, die meisten Rätsel sind recht unterhaltsam und einfache wechseln sich mit schwierigen ab. In der IF-Comp gab es in den vergangenen Jahren immer solche Spiele wie The Island oder das Castle Adventure! im vergangenen Jahr, die sich aber tendenziell zu ernst nehmen oder zu sehr ins Klischeehafte gleiten. Dieses Spiel verbindet Old School-Ikonografie und Persiflage nach meinem Eindruck zu etwas Eigenständigem, das besser ist als es jedes es für sich sein könnte.
An einigen Stellen hat es allerdings derart gehakt, dass die auch sehr gut gemachten Hints herhalten mussten, die nie zu viel verraten. Meist waren es dann auch Sprachschwierigkeiten: Speziell für einige schwierige Rätsel führte der Autor neue Verben ein, die auch tatsächlich in den Tiefen der manchmal recht beredten Texte versteckt sind und auf die man daher ohne Hints kommen könnte, wenn man ihre Bedeutung denn kennt. Sie lassen sich nicht immer durch Umschreibungen mit Standardvokabular ersetzen und funktionieren auch nur in dieser Situation und nicht anderswo im Spiel. Das ist etwas ärgerlich. Auch einige relevante Objekte, die erst nach tieferen Erkundungen im Text erscheinen, haben hier und da zur Verzweiflung geführt, letztlich sind aber ausreichend retrospektive Hinweise vorhanden, was da noch fehlen könnte und wofür sich die häufige Sicherung des Spielstands empfiehlt. Man kann auch viele Tode sterben, die aber mit dem mehrfach möglichen UNDO keine weitere Konsequenz haben. Ärgerlich nur, wenn man weit im Spiel wieder von vorn anfangen muss, weil von dort ein Objekt fehlt und es keine Möglichkeit zu geben scheint, es zu ersetzen. Selber Schuld, der wahre Schatzjäger nimmt alles mit. An einem Punkt hat es besonders gehakt: An einer Stelle kommt eine mittelalterliche Stangenwaffe vor, die nur über einen einzigen, sonst nicht mehr vorkommenden Hinweis als etwas zum Anziehen dargestellt wird. Ein Wortspiel im Englischen, das zur Verzweiflung führen kann. Als Teil des Humors im Spiel ist dieser gründlich misslungen. Ein Einzelfall.
Am Ende spielt der anonyme Autor noch recht intelligent mit dem Jungbrunnen-Thema, was den positiven Gesamteindruck um ein kreatives Finale aufwertet, das über das übliche Horten des erhaltenen Schatzes oder eine gelungene Flucht hinausgeht. Insgesamt Daumen hoch für diese modern erzählte alte Schule!
Zuletzt geändert am 07.10.2013 15:42 Uhr.