en What Are Little Girls Made Of? (10/2012)

Kurzer Achterbahntrip zweier Mädchen mit bösem Ausgang, inspiriert von einem alten englischen  Kinderlied. Zweiter von sechs Plätzen auf der Ectocomp 2012. Das Spiel erschien im Oktober 2014 in einer Multiple Choice-Fassung (Twine).

Review von proc 01.11.2012

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» Genres » Real Life » Urlaub
» Spieler-Charaktere » Kinder & Babys
» Themen » Halloween
» Internationale Wettbewerbe & Projekte » Ectocomp » Ectocomp #6 (2012)

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Dieser Beitrag enthält Spoiler, die den Spielspaß verderben. Wer das Spiel noch nicht gespielt hat, sollte nicht weiterlesen.

An Halloween ist der Eintritt für verkleidete Kinder im Avril's Funasium-Vergnügungspark frei. Die Eltern sind nicht dabei, man kann heimlich rauchen, in der Dunkelheit küssen und allerhand Schabernack treiben. Um letzteres geht es in diesem Spiel: Die Spielerin steht mit ihrer Freundin Jennifer in der Schlange zur Achterbahn, beide können nach einigen Zügen einsteigen, das Spiel endet mit der Fahrt in einen Tunnel. Bis dahin gibt es praktisch nur Smalltalk, mit jedem Zug wird Konversation ausgegeben. Allerdings sind mehrere Entscheidungen zu fällen: Die ersten beiden Ja-Nein-Entscheidungen, ob es mir Spaß macht und ob ich in den hinteren Wagen steigen will, haben keinen Einfluss auf den Spielverlauf. Wohl aber die Entscheidung, überhaupt einzusteigen oder nicht und im Wagen dann die Entscheidung, Schabernack zu treiben, den Gurt zu lösen und vor der Einfahrt in den Tunnel aufzustehen. Alle Entscheidungen führen zu einem schlechten Ende: Entweder ist Jenny beleidigt und geht oder ich falle aus der Achterbahn und verletze mich. Ich habe drei Enden erreicht, bei denen Jenny immer beleidigt ist. Auch beim Sturz aus dem Wagen, den Jennifer am Ende enttäuscht kommentiert: »I thought there would be more blood«.

Das insgesamt recht prosaische Spiel ist beschreibungs- und konversationslastig, wobei in die Konversation nicht eingegriffen werden kann. Es gibt bis auf die vier Entscheidungen kaum Interaktionsmöglichkeiten, man kommt fast ausschließlich mit der Z-Taste zurecht. Die Prosa verwirrt allerdings, weil so viele andere Personen und Details eingeführt werden, die im Spiel keine weitere Bedeutung haben. Keisha, die als Skelett herumläuft und schon in der Introszene die Bühne verlässt, Caitlin; Jennifers Nachname lautet Culver und sie kann Caitlin nicht leiden, alles ohne Belang. Einige Fehler seien verziehen (so kann ich das Kostüm ausziehen und weglegen, die Beschreibungstexte wissen das aber nicht), aber die starke Unterimplementierung verdirbt noch den restlichen Spielspaß. Die kurze Geschichte spielt sich insgesamt wie die Intro zu einem größer angelegten Spiel und geht über Charakterisierungen nicht hinaus. Darauf lässt auch der verwirrende Titel eines englischen Kinderliedes aus dem frühen 19. Jahrhundert schließen ( Youtube,  Notenblatt von 1877), denn die Spielerin hat den Ohrwurm »Like 'snips and snails, and puppy dog's tails«, der aus der ersten Strophe »What are little boys made of?« stammt. Nur beim Unfall-Ende ironisiert der Titel als Schluss-Satz Jennifers böse Reaktion, denn das Lied geht implizit weiter: »Sugar and spice, and everything nice«. Vermutlich ist das Lied in den USA weithin bekannt und vermutlich hätten die Mädels in einer längeren Version noch einiges mit den Jungs vorgehabt.

Zuletzt geändert am 01.11.2012 17:18 Uhr.

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