en Last Day of Summer (09/2011)

Textadventure ★★★★★☆☆☆☆☆   [?]
von Doug Orleans
Publisher:keine

Der Spieler ist endlich alt genug, allein in der Stadt zu gehen und dem Gemüsehändler die Ernte zu verkaufen. Die Eltern werden stolz sein, wenn ihr Sohn mit den Taschen voller Geld zurückkehrt! Doch so einfach wird das wohl nicht sein: Auf dem Weg zur Stadt liegt die Holzbrücke über den Fluss in Trümmern, und den Gemüsehändler plagen in der Kapelle sitzend ganz andere Sorgen. Märchenhafter, under dem Pseudonym »Cameron Fox« veröffentlichter kurzer Beitrag zur Interactive Fiction Competition 2011, der den 25. von 38 Plätzen erreichte. Für ein Metarätsel wurde es mit The Life (and Deaths) of Doctor M, Playing Games und Cold Iron mit dem XYZZY Award 2011 Best Individual Puzzle ausgezeichnet.

Review von proc 16.10.2011

Plattform:Z-Code
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Spoiler:
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» Genres » Fantasy » märchenhaft
» Spieler-Charaktere » Jugendliche, Schüler & Studenten
» Internationale Wettbewerbe & Projekte » Interactive Fiction Competition » 17. IF-Comp 2011
» Internationale Wettbewerbe & Projekte » XYZZY Awards » XYZZY Awards 2011

Review von proc 16.10.2011     ausblenden

Dieser Beitrag enthält Spoiler, die den Spielspaß verderben. Wer das Spiel noch nicht gespielt hat, sollte nicht weiterlesen.

In diesem kurzen Spiel werde ich zum ersten Mal in die Stadt geschickt, um dem Gemüsehändler die Ernte zu verkaufen. Sonst bin ich immer mit meinem Vater dorthin gewandert, jetzt bin ich erstmals alt genug und die Eltern werden sich freuen, wenn ich mit den Taschen voller Geld nach Hause komme.

Hier beginnen die Spoiler..

Das ist aber gar nicht so einfach, schon am Fluss habe ich die erste Hürde zu überwinden. Die Holzbrücke ist eingestürzt und ich muss ein recht einfaches Rätsel lösen, um hinüber zu kommen. Dort angekommen erwartet mich dann der leere Stand des Gemüsehändlers, vom Eigentümer fehlt aber jede Spur. Weitere Erkundungen führen mich in die Kapelle, wo das Häuflein Elend betend sitzt. Ein paar Erkundungen und recht leichte Rätsel später bin ich schlauer: Der Händler erzählt von Legenden seines Priesters, deren eine von einem Dieb handelt, der den „Schatz der Zeit“ aus dem Altar gestohlen hat. Dann kann ich diesen Mann tatsächlich treffen, über Umwege komme ich an das priesterliche Legendenbuch, mit dem ich – es dem Händler in die Hand drückend – eine reiche Belohnung erhalte und das Spiel mit der höchsten Punktzahl gewinne.

Das Spiel lässt sich auch auf vielfache Weise anders beenden, wobei ich dann aber ohne Geld in den Taschen nach Hause zurückkehre. Als Gag kann auch der Magic Spell XYZZY zum Einsatz kommen, dadurch wird aber die Uhr vorgedreht und es ist dann zu spät, noch etwas zu verkaufen. Das Spiel ist sauber implementiert, wendet sich – den Rätseln und Hinweisen nach Falscheingaben nach zu urteilen – an Einsteiger und hinterlässt den Eindruck einer unterhaltsamen Spielviertelstunde.

Ich fand es hier und da aber zu beliebig. So taucht an einer Stelle der Dieb plötzlich auf, dem ich schließlich ein zuvor im Gras gefundenes Objekt des täglichen Gebrauchs in die Hand drücke, das er verloren hatte. Warum bekomme ich ein Kleidungsstück dafür (klar, um damit ein Rätsel zu lösen...)? Warum kann er nichts mit dem Schlüssel anfangen, der zur finalen Lösung führt und mit dem er am meisten anfangen müsste? Wenn ich ihm diesen oder auch den Korb Beeren in die Hand drücke, ist das Spiel zu Ende. Es ist dazu angelegt, mehrfach gespielt zu werden. Seltsam auch, dass der Händler gerade heute in der Kapelle weilt, nachdem ich ihm zuvor schon jahrelang mit meinem Dad die Ernte verkauft habe, mutmaßlich am Gemüsestand und nicht in der Gotteshütte. Und dann ist da noch die Legende an sich, wonach der „Schatz der Zeit“ einst in zwei Teile zerlegt wurde, die wieder zusammengebracht und an die vorgesehene Stelle im Altar gelegt werden müssen. Das Spiel ist aber mit Übergabe des Buches gewonnen, der Altar spielt keine Rolle.

Alles in allem ein kurzes und gut implementiertes Märchen mit einfachen Rätseln, das wie Beet the Devil, Cold Iron oder Cana According to Micah in einem religiösen Umfeld spielt. Als Märchen eingestuft wirkt die Moral allerdings nicht ganz koscher: Treib dich lieber in der Stadt rum statt deiner Arbeit nachzukommen.

Zuletzt geändert am 16.10.2011 20:22 Uhr.

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